Stadtgeschichte
Frauenstein entstand vermutlich gleichzeitig mit der Burg um 1200 als Ansiedlung von Bauern und Bergleuten. Die ältesten Schreibweisen des Namens Frauenstein lauten:
Vrounsten (1218), Vrowenstein (1272), Vrouwenstein (1321), Vrowinstein (1385), Frawenstein (1424).
Das mittelhochdeutsche Wort ,,Vrowe" bedeutet ,,Frau" im Sinne von Herrin oder Dame von höherem Stand.
1329 überließ der Meißner Markgraf Burg und Herrschaft Frauenstein den Burggrafen von Meißen. Anno 1411 verlieh Burggraf Heinrich von Meißen der Gemeinde Frauenstein das Stadtrecht. Im Jahre 1426 nahm Kurfürst Friedrich I. von Sachsen unter anderem auch Frauenstein in seinen Besitz, während König Sigismund von Böhmen, gleichzeitig deutscher Kaiser, seinen Hofrichter Heinrich von Plauen mit der Burggrafschaft Meißen und damit auch mit der Herrschaft Frauenstein belehnte. Friedrich II. überließ später Frauenstein Heinrich von Plauen als markgräfliches Lehen. 1438 wurde, verursacht durch Streitigkeiten, die Burg Frauenstein kurzzeitig vom Markgrafen belagert.
Ab 1473 bestimmte die Familie von Schönberg die Geschicke der Burg, der Stadt und des Amtes. In diese Periode fällt auch die planmäßige Neuanlage der Stadt auf dem Plateau zwischen Burg und Sandberg um 1500, der Ort erhielt eine Stadtmauer mit vier Toren. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts veranlasste Heinrich von Schönberg den Bau eines Renaissance-Schlosses in Frauenstein, federführend war der kurfürstliche Baumeister Hans Irmisch, dem es gelang, dieses beeindruckende Gebäude innerhalb von 3 Jahren fertigzustellen. Somit wurde die Burg als Wohnanlage redundant und es begann für das mittelalterliche Bauwerk eine Periode des Verfalls. Im Dreißigjährigen Krieg war der letzte Frauensteiner Schönberg infolge der Kriegsschäden so verschuldet, dass seine Erben die Herrschaft 1647 an den Kurfürsten von Sachsen verkaufen mussten, somit wurde Frauenstein wieder landesherrliche Amtsstadt.
1873 verlor Frauenstein durch die Errichtung der Amtshauptmannschaft seine jahrhundertelange zentrale Stellung. Es gehörte nun zur Amtshauptmannschaft bzw. zum Landkreis Dippoldiswalde. Durch die Verwaltungsreform 1952 kam Frauenstein zum neugebildeten Kreis Brand- Erbisdorf, welcher 1994 mit dem Kreis Freiberg verschmolz. Im Zuge der Kreisgebietsreform 2008 gehört das Stadtgebiet heute zum Kreis Mittelsachsen.
Frauenstein ist im Laufe seiner Geschichte dreimal von Feuersbrünsten heimgesucht worden: erstmals im Jahre 1534, ein zweiter, weitaus verheerender Stadtbrand folgte 1728. Bei diesem, sowie beim dritten Brand 1869 brannte die Kirche völlig aus, und beide Orgeln, welche der berühmte Orgelbauer Gottfried Silbermann für seine Heimatstadt gebaut hatte (1711 und 1738), wurden ein Raub der Flammen. Dieser Stadtbrand zog auch die Burg in Mitleidenschaft. Dabei wurde sie ihrer Schindelbedachung beraubt. Man verzichtete auf eine Wiederherstellung der Dächer, denn das Bauwerk hatte keinen praktischen Wert mehr, und deshalb bestand auch kein Interesse an seiner Erhaltung.
Im Jahr 1994 wurden die Ortsteile Burkersdorf, Dittersbach und Nassau mit in das bis dahin aus Frauenstein und Kleinbobritzsch bestehende Stadtgebiet aufgenommen.
Heute hat die Stadt einen kleinen, aber lebhaften Stadtkern mit verschiedenen Geschäften und Einrichtungen und einigen ansässigen Betrieben. Der Fremdenverkehr wurde in den letzten Jahren stark belebt und fördert die städtischen Gastronomie- und Hotelbetriebe.
Auch Kunst und Kultur werden in Frauenstein gefördert – in der Tradition des berühmten Frauensteiners Gottfried Silbermann gibt es ein ganzjähriges Angebot an Konzerten, außerdem gibt es Galerien und ein Theater.
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